









Der Spiegel und Das Wasser „Was nicht in deinen Händen liegt, liegt in deinen Händen“ (links) „The sacred life of stinky feet“ (rechts)
Spiegel (-ung) wird in der Kunstgeschichte in verschiedenen Kontexten zusammengebracht und symbolischallegorisch aufgefasst, von der Erfahrung der Komplexität des Bildes, das hinter die Kulissen blicken lässt und dadurch die Erweiterung 'des auf den ersten Blick' Sichtbaren ermöglicht (Jan van Eyck's Die Arnolfini Hochzeit, Las Meninas von Diego Velazques), über die Hinterfragung der Identität (Claude Cahun's Selfportrait reflected in a mirror, Mirror Pieces von Joan Jonas) bis hin zu Themen der Vergänglichkeit (Hans Baldung Grien's Die drei Lebensalter und der Tod) und Eitelkeit (Das Gedicht Narcissus und Echo erfasst in Die Metamorphosen von Publius Ovidius Naso).
Eine weitere Deutung des Spiegels bietet der Zen-Buddhismus an. Diese Philosophie bringt den Spiegel mit dem reinen Bewusstsein zusammen, welches „«leer» von Absichten, Erwartungen, Meinungen und allen anderen Gedankeninhalten ist. Der Spiegel spiegelt, was ist, sonst nichts, ohne «ich». Die Spiegelbilder stehen für die Gedanken, die das menschliche Bewusstsein auf Grund seines Gewohnheitsmäßigen, gewöhnlichen Denkens formt und dann für die Wirklichkeit hält“ (https://zzbzurich.ch/der-spiegel/).
Das Denken ohne 'Ich' entzieht sich unserem Erfahrungshorizont. Denn gerade das 'Ich' ermöglicht uns die bewusste Erfahrung, zumindest ist dieser Ansatz die Sichtweise, die in der westlichen Kultur geprägt wird. Außerdem ist das Ich fest in der Sprache verankert, was uns noch mehr an den Begriff und damit seine Wahrnehmung, an die Bedeutung in Bezug auf die konstruierten Realitäten bindet. Aber ist die komplette Trennung von 'Ich' (lat. Ego) überhaupt der Sinn des Ganzen? Bleiben das 'Ich' bei einer Distanzierung, Trennung von Emotionalität und somit auch die eigene Bezogenheit in der sich dadurch ergebenen Realität, Involvierung, nicht dennoch erhalten? Der Maler Thorsten Schirmer, der sich mit der Thematik des Zen-Buddhismus, Buddhismus, Taoismus etc. in der Malerei auseinandersetzt, hinterfragt, aus meiner Sicht berechtigt, ob wir es überhaupt können, „als Künstler des Westens sich in diese Welt hinein[zu]arbeiten, […] uns mit diesen Stillmitteln authentisch auszudrücken?“ (https://www.youtube.com/watch?v=cG6kNyxqazg).
Malerei auf Leinwand (Baumwolle): Aquarell und Akryl
100 x 70 cm / 100 x 70 cm
2025